Impfungen sind in Deutschland freiwillig, eine Impfpflicht besteht nicht. Es mag paradox klingen, aber nach deutschem Recht sind Impfungen, wenn sie ohne Einwilligung des Patienten erfolgen, Körperverletzungen. Hat sich ein Minderjähriger verletzt und eine Tetanus-Impfung ist notwendig, müssen die Ärzte einen Richter konsultieren, wenn die Erziehungsberechtigten und der Minderjährige seine Einwilligung verweigern. Der Richter kann die Impfung erzwingen.
Ärzte
Nach einem Merkblatt für Ärzte, erstellt vom Robert-Koch-Institut und der deutschen Seuchenbehörde, ist eine Tetanus-Impfung bei oberflächlichen Wunden nicht erforderlich. Diese Wunden sind sowohl der Luft als auch dem Licht ausgesetzt, was eine Vermehrung des Bakterienstammes Clostridium tetani unmöglich macht. Eine Gefahr für den Verletzten besteht, wenn es sich um eine tiefe Wunde handelt, in die Schmutz gelangte und die nicht blutet. Sofern tiefe Wunden bluten, ist auch in diesen das Überleben der Bakterien nicht möglich.
Todesfälle
Dank der Tetanus-Impfung sind in Deutschland seit mehr als 30 Jahren keine Todesfälle aufgrund einer Tetanus-Infektion zu verzeichnen. Das ist jedoch keine Garantie für alle Menschen, nicht an der Infektion zu erkranken. Nach der Einschulungsuntersuchung sind in Deutschland 97 Prozent der Kinder gegen Wundstarrkrampf geimpft. Düster sieht es für die drei Prozent aus, die ohne Schutz gegen die Bakterien sind. Kinder tollen draußen herum und mehr als einmal kommt es zu kleineren und größeren Verletzungen. Weiter nehmen es Kinder nicht so genau und fassen mit sandverschmutzten Händen in die Wunde oder an die Wundränder. Genau hier lauert die Gefahr in Form von Bakterien, die in die Wunde eindringen und sich zu einer Infektion ausbreiten.
GKV
Die Tetanus-Impfung ist für die Patienten kostenlos. Die Kosten für die Impfung übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen. Das gilt auch für verschiedene andere Impfungen, welche der Gemeinsame Bundesausschuss in den Schutzimpfungs-Richtlinien festlegt. Welcher Personenkreis für welche Impfung infrage kommt, legen ebenfalls die Richtlinien fest. Tetanus ist mit hohen Risiken verbunden; diese Infektionskrankheit ist weltweit gefürchtet. Mehr als eine Million Menschen sterben weltweit an Tetanus. Dank der kostenlosen Tetanus-Impfung kommen in Deutschland aufgrund einer Tetanus-Infektion etwa 15 Fälle bei ungeimpften Personen vor. Personen, bei welchen die Tetanus-Impfung regelmäßig erfolgte, sind vor den Bakterien immun.
Imun
Wer sich die Mühe macht und sich über den Krankheitsverlauf einer Tetanus-Infektion informiert, weiß, wie gefährlich die Infektion ist. Empfohlen wird die Tetanus-Impfung für alle Menschen, unabhängig vom Alter. Lediglich schwerkranke Menschen sollten von der Impfung absehen. Im Gegensatz zur Infektion, die in der Regel drei Monate andauert, ist die Impfung in wenigen Sekunden vorbei. Sollten in Einzelfällen Nebenwirkungen auftreten, sind diese harmlos und nicht von langer Dauer.
